DAVIDGOESSLER ARCHITEKTUR

EINFAMILIENHAUS-HAUS

Projektinitiative durch
OFEA Office for Ecological Architecture

3.675 m2 BGF // 2021 - heute
Jurek Brüggen, David Gössler, Marcus Friede,
Aimée Michelfelder, Jakob Wolters

Einfamilienhaus-Haus
Einfamilienhaus-Haus
Einfamilienhaus-Haus
Einfamilienhaus-Haus
Einfamilienhaus-Haus
Einfamilienhaus-Haus

In vielen ostdeutschen Städten mit schrumpfender Einwohner:innenzahl werden leerstehende Plattenbauten vollständig abgerissen, um wenige, neue, freistehende Einfamilienhäuser zu errichten. Insbesondere in Stendal wurden tausende Wohnungen abgerissen und durch weitläufige Siedlungen aus Einfamilienhäusern ersetzt. Für eine ökologische und sozial gerechte Bauwende ist aber die Reduktion von Abriss, Bauabfall und der Flächenversiegelung und Zersiedelung unabwendbar. Bestehende Gebäude mit der darin gespeicherten grauen Energie müssen soweit wie möglich genutzt, saniert oder umgenutzt werden. Dem entgegen steht der Traum vom individuellen, neuen Einfamilienhaus, den mehr als 63% der Deutschen hegen. Wie können diese Positionen vereinbart werden? Können bestehende Plattenbauten so umgebaut werden, dass sie alle Qualitäten eines Einfamilienhauses haben? Das Architekturkollektiv OFEA hat mit der Wohnungsbaugenossenschaft Altmark eV anhand eines zukünftig leerstehenden Gebäudes einen Prototyp entwickelt. Es handelt sich dabei um ein Gebäude der Wohnbauserie 70, die in Deutschland den größten Anteil an industriell errichteten Plattenwohnungsbauten bilden.

Entwurf
Der Bestand bleibt soweit wie möglich erhalten und wird nur von oben zurückgebaut. Die dadurch entstehenden Dachflächen werden zu Gärten. Mehrere kleinere Wohnungen werden über jeweils zwei Stockwerke zu Häusern zusammengelegt. Die Maßnahmen folgen der konstruktiven Logik des seriellen, gefügten Plattenbaus. Bestehende Öffnungen in den Platten, sowie alle Treppenhäuser bleiben erhalten und werden nur teilweise ergänzt. In KG, EG und 1. OG befinden sich 8 Reihenhäuser mit privaten Gärten im Hof. Die Raumhöhe der gartenseitigen Wohnräume erstreckt sich über zwei Geschosse mit einer lichten Raumhöhe von über 5 m. Durch zwei offene, vertikale Straßen mit neuem Fahrstuhl und offenerTreppe erreicht man die oberen Häuser. Über Vorgärten betritt man die Gebäude. Die Gärten mit überdachter Terrasse liegen hinter den Häusern auf den Dächern der Reihenhäuser. Den oberen Abschluss im 4. OG bilden vier weitere Einfamilienhäuser mit Gärten auf den Dächern.

Ökologie
Die technischen Installationen, Bäder und Fenster sollen erneuert und die Fassade gedämmt werden. Die vollständig begrünten Dächer kompensieren die versiegelte Grundfläche und führen das grüne Stadtviertel auf den terrassierten Dächern des Gebäudes fort. Die Ost- und Westfassaden und Brüstungsflächen können mit weißen Photovoltaik-Paneelen im Raster der vorgefertigten Platten belegt werden, sodass sich das Gebäude über das Jahr bilanziert klimaneutral mit Energie versorgt.

Städtebau
Es entsteht eine dichte und dennoch großzügige und grüne Wohnstruktur, die alle Qualitäten von Einfamilienhäusern im urbanen Kontext vereint. Im Vergleich zu einer Einfamilienhaussiedlung entstehen insgesamt 60% mehr Wohneinheiten und es verbleiben 260% mehr öffentliche Flächen - bei 26% weniger Versiegelung. Die städtebauliche Struktur der sowjetischen Moderne mit freistehenden im Grünraum bleibt erhalten und wird weiter entwickelt.

EINFAMILIENHAUS-HAUS

Projektinitiative durch
OFEA Office for Ecological Architecture

3.675 m2 BGF // 2021 - heute
Jurek Brüggen, David Gössler, Marcus Friede,
Aimée Michelfelder, Jakob Wolters


In vielen ostdeutschen Städten mit schrumpfender Einwohner:innenzahl werden leerstehende Plattenbauten vollständig abgerissen, um wenige, neue, freistehende Einfamilienhäuser zu errichten. Insbesondere in Stendal wurden tausende Wohnungen abgerissen und durch weitläufige Siedlungen aus Einfamilienhäusern ersetzt. Für eine ökologische und sozial gerechte Bauwende ist aber die Reduktion von Abriss, Bauabfall und der Flächenversiegelung und Zersiedelung unabwendbar. Bestehende Gebäude mit der darin gespeicherten grauen Energie müssen soweit wie möglich genutzt, saniert oder umgenutzt werden. Dem entgegen steht der Traum vom individuellen, neuen Einfamilienhaus, den mehr als 63% der Deutschen hegen. Wie können diese Positionen vereinbart werden? Können bestehende Plattenbauten so umgebaut werden, dass sie alle Qualitäten eines Einfamilienhauses haben? Das Architekturkollektiv OFEA hat mit der Wohnungsbaugenossenschaft Altmark eV anhand eines zukünftig leerstehenden Gebäudes einen Prototyp entwickelt. Es handelt sich dabei um ein Gebäude der Wohnbauserie 70, die in Deutschland den größten Anteil an industriell errichteten Plattenwohnungsbauten bilden.

Entwurf
Der Bestand bleibt soweit wie möglich erhalten und wird nur von oben zurückgebaut. Die dadurch entstehenden Dachflächen werden zu Gärten. Mehrere kleinere Wohnungen werden über jeweils zwei Stockwerke zu Häusern zusammengelegt. Die Maßnahmen folgen der konstruktiven Logik des seriellen, gefügten Plattenbaus. Bestehende Öffnungen in den Platten, sowie alle Treppenhäuser bleiben erhalten und werden nur teilweise ergänzt. In KG, EG und 1. OG befinden sich 8 Reihenhäuser mit privaten Gärten im Hof. Die Raumhöhe der gartenseitigen Wohnräume erstreckt sich über zwei Geschosse mit einer lichten Raumhöhe von über 5 m. Durch zwei offene, vertikale Straßen mit neuem Fahrstuhl und offenerTreppe erreicht man die oberen Häuser. Über Vorgärten betritt man die Gebäude. Die Gärten mit überdachter Terrasse liegen hinter den Häusern auf den Dächern der Reihenhäuser. Den oberen Abschluss im 4. OG bilden vier weitere Einfamilienhäuser mit Gärten auf den Dächern.

Ökologie
Die technischen Installationen, Bäder und Fenster sollen erneuert und die Fassade gedämmt werden. Die vollständig begrünten Dächer kompensieren die versiegelte Grundfläche und führen das grüne Stadtviertel auf den terrassierten Dächern des Gebäudes fort. Die Ost- und Westfassaden und Brüstungsflächen können mit weißen Photovoltaik-Paneelen im Raster der vorgefertigten Platten belegt werden, sodass sich das Gebäude über das Jahr bilanziert klimaneutral mit Energie versorgt.

Städtebau
Es entsteht eine dichte und dennoch großzügige und grüne Wohnstruktur, die alle Qualitäten von Einfamilienhäusern im urbanen Kontext vereint. Im Vergleich zu einer Einfamilienhaussiedlung entstehen insgesamt 60% mehr Wohneinheiten und es verbleiben 260% mehr öffentliche Flächen - bei 26% weniger Versiegelung. Die städtebauliche Struktur der sowjetischen Moderne mit freistehenden im Grünraum bleibt erhalten und wird weiter entwickelt.


DAVID GÖSSLER | ARCHITEKTUR